Phil Mickelson lässt grüßen:

„Abschlag von der Terrasse!“

Von Günter Hoffmeister

Wow, das war mal was, den ersten Abschlag beim Querfeldein-Gastro-Jubiläumsturnier von der Matte auf der Clubhausterrasse aus über den Bunker hinüber aufs 18. Grün zu spielen. Es war wie seinerzeit beim US-Profi-Golfer Phil Mickelson, als er 2014 bei The Barclays am fünften Loch einem Par 5, nicht auf dem Grün, sondern mit seinem Abschlag zwischen den Stühlen auf der Zuschauertribüne landete (am nächsten Tag übrigens wieder; beides kann man sich auf YouTube ansehen: ‚Phil Mickelson’s shot from hospitalis area‘) – und dann von dort weiterspielte. Diese kleine wie spektakuläre Golf-Geschichte passt perfekt auf die Herausforderungen an die Golferinnen und Golfer, die sich Gastro-Jubilar Marcus Reschke für sein Turnier ausgedacht hatte. Schon die gesteckte Fahnenposition auf der 18 ließ viele beim Putten schier verzweifeln, von passgenauen wie witzigen Kommentaren der wartenden Flightpartner begleitet. Die Stimmung passte, nur der Putt nicht. Immer wieder rollte der Ball zurück, wenn er das Ziel verfehlte. Aber auch die anderen Bahnen hatten es in sich. „Wie soll ich da hin kommen?“ fragte sich mancher ratsuchend. Aber sie schafften es alle, mit List und Tücke. Und das war’s: Geschickt spielen war das Motto, „draufkloppen“ war verpönt. Und so summierten sich am Ende die Schläge (Zählspiel). Doch das Motto dieses Tages war klar gesetzt: Spaß haben und gemeinsam mit Markus sein 15jähriges Gastronom-Jubiläum im Gutshof-Restaurant feiern.

Und so trudelten die 18 Flights nach und nach ein, und es fand jeweils in den Zehner-Gruppen eine Prämierung statt. Gewonnen hat jeder und bekam einen Preis, der Beste der Zehner-Gruppe einen Präsentkorb.

Bleiben noch drei Außergewöhnlichkeiten: Stefanie Fischer-Dous überreichte zusammen mit Club-Vorstandsmitglied Heike Wichmann eine besondere Bilderkollage, die für einen Moment die Emotionen weckte, denn auf einem Foto ist Marcus guter (Golf)-Freund mit seinem ihm typischen, strahlenden Lächeln zu sehen: Holly Manssen, jung verstorben in diesem Frühjahr 2020. An ihn gedacht haben dann alle mit einer lautstarken dreifach Holly-Laola-Welle – und da und dort auch mit feuchten Augen.

Besonderheit zwei: In der ihm eigenen Art der launigen Moderation dankte Marcus nicht nur Heike Wichmann, „ohne sie läuft eigentlich nichts“, sondern auch seinem ganzen Gastro-Team (seine Mutter mit eingeschlossen) und erzählte eine kleine Story aus der gemeinsamen Anfangszeit mit Head-Pro Hendrik Harms, in dessen Pro-Shop „er auch mal arbeitete“. Großer Aha-Jubel! Wie gesagt, die Stimmung passte.

Und drittens wurde sie noch mit einem i-Tüpfelchen versehen, als Club-Präsident Hermann Rülander in seiner Jubiläums-Laudatio recht zuversichtlich mit anklingen ließ, „dass man sich in guten Gesprächen befinde, dass die Club-Gastronom-Ära Marcus Reschke zukünftig fortgeschrieben wird“. Und Marcus ergänzte vielsagend: „Das ausgefallene legendäre Oktoberfest holen wir dann im nächsten Jahr nach, noch rauschender und fröhlicher als bisher“. Ganz großer Jubel. Der Jubiläumsabend war eingeläutet und wurde lang. Wie lang? Darüber schweigt der Chronist.